Häufige Fragen

Wie baue ich eine Lernroutine auf?

Ist dir schon einmal bewusst geworden, wie viele Dinge wir aus Routine tun? Wir steigen morgens aus dem Bett, machen uns frisch, ziehen uns an und verlassen das Haus jeden Tag um die gleiche Uhrzeit. All das machen wir, ohne viel nachzudenken.

Genau diesen Automatismus können wir für uns nutzen, um uns das Lernen leicht zu machen. Menschen, die erfolgreich sind, haben nicht mehr Disziplin als andere, sie haben einfach die richtigen Routinen.

  • Du nimmst nicht ab, wenn du keinen Sport machst.
  • Du spielst nicht besser Gitarre, wenn du nicht übst
  • Du schreibst keine besseren Noten, wenn du nicht lernst.

Wenn du diese eine Sache dann nur regelmäßig und lang genug machst, ist der Erfolg unausweichlich.

Nachfolgend habe ich dir das wichtigste aus dem Bestseller „Atomic Habits“ zusammengefasst. Ich kann es dir nur wärmstens empfehlen, das Buch selbst zu lesen.

Dein Warum finden

Damit du langfristig motiviert bleibst und weißt, warum du das Ganze überhaupt machst, ist es wichtig, dass du dein Warum findest. Dein Warum hält dich am Ball, wenn du im Jetzt mal überhaupt keinen Bock hast, weil du weißt wieso du es tun musst.

Was mir sehr geholfen hat mein Warum für dieses Projekt zu finden, war die 5-Why-Methode. Die stammt zwar eigentlich aus dem Qualitätsmanagement, lässt sich aber auch super auf andere Bereiche anwenden, wo das Warum eine große Rolle spielt.

Du hinterfragst dabei immer wieder die Antwort auf das Warum mit einem weiteren Warum.

Die Frage an dich: Warum willst du dein Englisch verbessern?
Antwort: Weil ich bessere Noten haben möchte

Frage: Warum willst du bessere Noten haben?
Antwort: Damit ich mein Abitur bestehe

Frage: Warum willst du dein Abitur bestehen?
Antwort: Damit ich mein Traumstudium belegen kann

Und so weiter. Ich denke, du hast verstanden wie das funktioniert. Das Ganze machst du solange bis du keine Antwort mehr geben kannst.

Welche Rolle spielt dein Umfeld?

Dein Freundeskreis

Du bist der Durchschnitt von den fünf Menschen mit denen du am meisten Zeit verbringst. Wenn in deinem Freundeskreis alle Sport treiben, wirst auch du Sport treiben. Wenn Drogen nehmen für deine Freunde normal ist, wirst auch du Drogen nehmen. Unsere Freunde können uns zu Höchstleistungen anspornen, aber uns auch runterziehen.

Wenn du also bessere Noten willst, dann freunde dich auch mit Menschen an, die bereits bessere Noten haben bzw. eine bessere Lernroutine an den Tag legen als du.

Deine Umgebung

Mache dir das Lernen so leicht wie möglich. Lege dir z.B. die benötigten Schulsachen schon im Voraus auf den Tisch, so dass du nicht erst deine Tasche durchwühlen musst, um zu lernen.

Teile dir auch feste Zonen ein. So kommt dein Gehirn gar nicht erst durcheinander. Das Bett ist zum Schlafen, der Tisch ist zum Lernen, das Sofa zum Zocken/Bücher lesen etc.

Mach es dir leicht

 

Du musst eine Gewohnheit zuerst etablieren, bevor du sie verbessern kannst. Fange deswegen nicht sofort mit zehn neuen Gewohnheiten an, sondern erstmal mit einer.

Diese eine Gewohnheit brichst du runter auf zwei Minuten, damit du keine Ausrede findest, wie „ich habe keine Zeit/Energie/was auch immer.“

Aus eine Stunde lesen wird eine Seite lesen.
Aus 50 Vokabeln lernen, wird 5 Vokabeln lernen.

Wenn du dich jeden Tag nur um 1% verbesserst, bist du am Jahresende bereits 37 Mal so gut. Überleg dir mal, wie krass das eigentlich ist. Das sind nur 365 Tage, um 37 (!) mal so gut zu sein.

Das ist wie beim Zinses-Zins-Effekt. Am Anfang passiert wenig, aber nach einiger Zeit explodiert das Wachstum nur so.

 

Der entscheidende Moment

Es gibt immer den einen Moment, der am entscheidendsten ist. Nehmen wir z.B. das Fitnessstudio als Beispiel. Es ist nicht das Trainieren, das uns abhält zu gehen, es ist das Aufstehen, Packen und Losfahren. Kaum sind wir da, kommen wir gar nicht auf die Idee wieder nachhause zu fahren.

Wenn du dich das nächste Mal also sträubst zu lernen, setze dich einfach an den Tisch und nehme dir vor nur eine Seite zu lesen. Sobald du angefangen hast, geht das Ganze wie von alleine.

„The point is not to do one thing. The point is to master the habit of showing up.“

Wie du am Ball bleibst

Never miss twice. Einmal vergessen passiert. Zwei Mal vergessen und du beginnst eine neue Routine zu bilden.

Damit du immer ehrlich zu dir bist und dein Kopf nichts beschönig, empfehle ich es dir eine Strichliste zu führen. Für jede durchgeführte Routine machst du einen Strich. Das wird dann mit der Zeit wie die Streak bei Snapchat. Du tust alles, damit du sie nicht brichst und wieder bei null anfangen musst.

Unter #habittracker findest du auf Instagram viele schöne Beispiele, wie das aussehen kann.

Du kannst deinen Tracker auch ergänzen um:

  1. Was lief gut?
  2. Was lief nicht gut?
  3. Wie kannst du es verbessern?

„Etwas tun, wenn man motiviert ist, kann jeder. Durchziehen, auch wenn man keinen Bock hat, aber die wenigsten.“ Genau hier machen sich Routinen bezahlt. Selbst wenn du müde, traurig etc. bist, wirst du durchziehen, weil es mit der Zeit für dich wie Zähneputzen ist. Es gehört einfach zu deinem Tag dazu.

Wie du Routinen konkret etablierst

1. Mach es offensichtlich

Schreibe dafür existierende Gewohnheiten auf. Beginne damit, dass du dir einen Überblick über all deine Gewohnheiten schaffst. Gewohnheiten sind alle Dinge, die du automatisch machst, wie z.B. das Zähneputzen nach dem Aufstehen.

2. Passe deine Umgebung an

Überlege dir, wie du es so aufwandslos wie möglich für dich gestalten kannst, dass du die Routine umsetzt. Lege dir bspw. deine Karteikarten bereits an deinen Schreibtisch, räume ihn bereits vorher auf etc.

3. Routinen verknüpfen

Nachdem du jetzt einen Überblick hast: Gibt es Routinen, die sich mit dem Lernen kombinieren lassen? Vor dem Schlafengehen liest du immer ein Buch und du willst mehr Vokabeln lernen? Top. Dann lerne nach dem Lesen einfach 10 Vokabeln. – schon hast du zwei Routinen miteinander verknüpft.

Das Schema dafür

Nach [aktuelles Habit], werde ich [benötigtes Habit]
Nach [benötigtem Habit], werde ich [weiteres Habit]

Mach es dir leicht

1. Weniger Schritte

Je weniger Schritte du benötigst, damit du mit dem Lernen anfängst, desto eher wirst du es auch umsetzen. Schreibe dir einen Lernplan, damit du dir den Schritt sparst zu überlegen, was du heute lernen solltest. Wie du dir einen Lernplan schreibst, zeige ich dir noch in einem späteren Kapitel.

2. Mache es durch deine Umgebung leichter

Räume deine Karteikarten nicht in den Schrank und verstaue sie in der letzten Ecke. Nein, mach sie dir direkt zugänglich in deinem Blickfeld. Lege sie gut sichtbar auf deinen Schreibtisch, damit du immer wieder daran erinnert wirst und sofort loslegen könntest.

3. Der entscheidenden Moment

Achte auf den einen entscheidenden Moment. Es ist nicht das Training, dass die Fitness-Routine bildet, es ist der Moment, indem du dich entscheidest zum Fitnessstudio zu fahren.

4. Übernimm dich nicht

Denke an die Zwei Minuten Regel. Die Routine bildet sich dadurch, dass wir etwas regelmäßig machen. Für die Bildung der Routine selbst spielt es keine Rolle, ob es 2 Minuten oder 20 Minuten sind. Wichtig ist nur, dass du überhaupt anfängst mit dem Lernen.

Wenn sich mit der Zeit die Routine gebildet hat, kannst du anfangen weitere Routinen hinzufügen und bestehende auszubauen.

Mach es belohnend

1. Führe eine Strichliste

Dadurch machst du deinen Fortschritt sichtbar und freust dich jedes Mal, wenn du einen weiteren Strich hinzufügen kannst.

2. Belohne dich sofort

Damit dein Gehirn weiß, dass die Handlung gerade eben gut war, musst du dich sofort mit etwas belohnen. Das kann bspw. sein, dass nachdem du 10 Vokabeln gelernt hast, jetzt eine Folge auf Netflix schauen darfst.

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